Tomsk

Beinahe hätte es mich erwischt, damals 2011 als ich aus meinem Austauschsemester in Berlin zurück kam. Ich wollte nochmal weg. Irgendwo weit weg. Irgendwie bin ich auf die Idee gekommen ein Semester in Tomsk zu studieren. Leider war das mit dem Russisch Lernen und der Bewerbung nicht ganz so einfach, worauf ich mich entschied mein Studium in der Schweiz abzuschliessen. Jetzt hab ichs doch noch geschafft in diese tolle Stadt! Tomsk mit 1/5 Studierenden und einer Hauptstrasse mit 5 Universitäten. Leider grad Semesterferien drum nicht so viel los aber einen Eindruck erhält man trotzdem wie das hier so läuft.

  
Tomsk State University

 

   


Yekaterinburg

Wir haben auf unserer Reise einige Russen kennengelernt, welche sich einig waren, dass Moskau (und St. Petersburg) wie ein eigenes Land unabhängig vom restlichen Russland sei. Tatsächlich erleben wir Yekaterinburg ganz anders als Moskau, es hat zwar auch eine Metro (die Kürzeste der Welt) aber generell sind die Leute nicht ganz so gestresst. Hinter dem Ural sieht man auch, dass wir uns nun auf dem Asiatischen Kontinent befinden.

  
Riesen Tastaturmonument im Park

  
Greets from Russia

  
Nach Eggersriet-Heide oder Екатеяинбург?

 

Skyline on sunset 


Im Zug unterwegs

Es ist ein bisschen wie eine Wohnung auf Rädern, die anderen Fahrgäste steigen ein und machen sichs als erstes mal so richtig bequem. Man bleibt schliesslich ne Weile hier drin sitzen (>24h). 

 Also Ticket (resp. Pass) der Provodnitsa (Wagenchefin und Respektsperson, bis jetzt ausschliesslich Frauen) vorzeigen und im Reservierten Abteil platznehmen. Danach Trainerhose an, Sandalen ran und oben ohne oder im Tanktop im Gang herumlaufen und die Nachbarn kennenlernen. Amtssprache natürlich russisch.  

An die hier gängigen Konventionen im Zug gewöhnt man sich schnell und wenn man sich unwissend nicht daran hält, wir man natürlich höflich aber bestimmt darauf hingewiesen.


Moskau

Ich versuch krampfhaft einwenig das kyrillische Alphabet zu lernen. Damit ich in der Metro wenigstens die Stationen lesen kann.

 

Die Stationen sind zwar wunderschön aber ich werde das Gefühl nicht los mich hoffnungslos verirrt zu haben. Bis jetzt haben wir den Heimweg immer gefunden 🙂

  
Wir hatten gestern Nacht noch die Gelegenheit die Moscow State University zu besuchen, die ist ziemlich beeindruckend. Ungefähr das grösste was ich je in meinem Leben an Universitäten gesehen hab:

 

Interessant daran ist eigentlich, dass die nächste Metrostation 30min zu Fuss entfernt ist, aber die Studis wohnen schliesslich auch dort weil das Teil noch etwa 3mal so breit wie es hoch ist… Kontrovers dazu finden im Vorgarten der Uni so Auto und Motorradtreffen statt. Junge und weniger Junge treffen sich dort und spielen ‘wer hat das tollste/lauteste Auto’. 

Übrigens sind Hammer und Sichel noch ziemlich allgegenwärtig, überall. Ob Uni, Metro oder Wohnhäuser. Und nochwas: solange du Rubel hast, gibt es keine Öffnungszeiten.


Berlin-Moscow

Im Zug von Berlin nach Warschau gabs ausser den verkaterten Engländern nicht viel zu berichten. Doch in Warszawa hatte ich dann meine erste sprachlichen Hürden zu überwinden. Langsam aber sicher erinnere ich mich an die ersten Tage in Kuba, mit schwer gebrochenem Spanisch wars hald dort auch schwer. Zusammen mit einem Ukrainer der kein Wort Englisch sprach und einem Russen, der sich gebrochen mit mir unterhalten konnte, ging die Reise los, 18h gen Osten.

  

Bis zur Weissrussischen Grenze verlief die Reise dann auch ziemlich unspektakulär. Dort wurden erstmal alle Pässe eingesammelt und ich behaupte mal mit meim konnten sie nicht so viel anfangen… Generell waren die Beamten aber am Ukrainer interessiert, was mich etwas aus dem Fokus zog. Auf die Frage (auf Englisch) ob ich Alkohol oder Drogen dabei hätte, antwortete ich wahrheitsgetreu: “ja”, und zog meinen Flachmann Appenzeller raus, worauf ich lauthals von sämtlichen Anwesenden ausgelacht wurde. Das sei höchstens ein Souvenir… 

 

Kurz darauf fuhren wir mit Lok und Schlafwagen in eine riesen Industriehalle. Dort bekamen wir einen neuen Satz Räder (s.o.) weil die Russen einen breiteren Schienenabstand als die Europäer haben, Kriegsbedingt. Das ging dann ne Weile, Wagen hoch, neue Räder ran, Wagen runter, oder so. Danach lesen und schlafen bis Moskau Belorusskaja.

Achja, das mit dem Handy-Bloggen ist doch eher aus der Kategorie “mühsam”… So excuse spelling and brevity