Dann hab ich doch tatsächlich die gleiche Reise mit dem Zug nach Portugal im April noch einmal gebucht. Wieder mit 5 Besuchen am Schalter, diesmal ohne Velo. Und dann kam das Virus. Wenigstens bin ich dank SBB nicht auf den Kosten sitzen geblieben.
Weiter wollte ich im Sommer in den Norden, ebenfalls mit dem Nachtzug. Alles gebucht und dann doch nicht gegangen. Aus Gründen, die Kosten blieben mir diese Mal nicht erspart, da ich hätte gehen können.
Und jetzt nocheinmal gebucht, Kopenhagen einfach, mit Velo (nur einmal an den SBB Schalter, dafür dauerte das 60min). Und jetzt bin ich da. Es war zwar eher eng im Abteil mit meinem Velo aber es hat geklappt!
Manchmal komm ich mir etwas exotisch vor, ich lösche mein Instagram Profil und reduziere meine Facebook-History. Am hartnäckigsten ist aber die Verbreitung und damit gekoppelt die Erwartung der Nutzung von WhatsApp. Dabei gäbe es seit Jahren ein vergleichbares Produkt aus der Schweiz mit höchster Sicherheit, Vertraulichkeit und Datenschutz.
Warum ist es notwendig? Eigentlich ist es ganz einfach. Die Kommunikation mit meinen Mitmenschen möchte ich lieber nicht in den Händen eines Amerikanischen Grosskonzern haben.
Nachdem ich den Consierge in der Schalterhalle überzeugt hatte, dass man meine Reise nicht am Automaten und auch nicht online buchen kann, zog ich ein Ticket für eine persönliche Beratung. Die Wartezeit hielt sich in Grenzen, offensichtlich lohnt sich der Einsatz eines Bedürfnisabklärers. Am Schalter erkläre ich also kurz die Eckdaten meiner Reise und frage welches Ticket und welche Reservationen er mir denn empfehle. Die Antwort kam etwas überraschend: „Wollen Sie wirklich mit dem Zug reisen? Fliegen wär bedeutend günstiger und einfacher.“
Ich danke für die Nachfrage und bin dann doch etwas konsterniert, zumal ich ja die Verbindung selbst vorher rausgesucht habe und mir die Umstände sehr wohl bekannt sind. Er erklärte mir dann, dass ich noch zu früh dran bin und die Züge in Frankreich und in Portugal noch nicht gebucht werden können.
Die Reise gemäss SBB Portal:
Besuch 2: Ausbildung am Praktischen Beispiel
Zum vorgeschlagenen Zeitpunkt bin ich dann wieder via Concierge am Schalter gelandet. Dieses Mal hatte ich einen Jackpot. Es war ein Lehrling und ich dachte mir, toll: 1. der kennt vielleicht aus eigener Erfahrung (weil Ferrophil und so) ein paar Tricks und 2. wird er von einer Aufsichtsperson betreut (die ja hoffentlich ordentlich viel Erfahrung am Schalter mitbringt). Es kam dann anders und nach längerem hin und her haben die beiden dann rausgefunden, dass es meine Verbindung nicht (mehr) gebe und ich eine andere Verbindung suchen muss. Netterweise haben sie mir diese dann noch rausgesucht mit der Zusatzinfo, dass man diese Reise ebenfalls noch nicht buchen/reservieren kann. Danke, tschüss.
In Klosters wird ihnen geholfen.
Mein Wille wird mit jedem Rückschlag stärker, diese Reise erst recht genau so durchzuziehen. Auf Empfehlung hin versuche ich es mal an einem anderen Bahnschalter, vielleicht sind ja die St.Galler nicht so internationale Zugreisende. Zufällig bin ich in Klosters und dort gibt es ein Reisezentrum der RhB. Ohne Concierge und Nümmerli komm ich direkt zur Beraterin mit bündner Stimme. Sie freut sich über den aussergewöhnlichen Auftrag und legt sich ordentlich ins Zeug. 20min später hab ich einen Interrail-Pass (Ticket) und etwas 2/3 der benötigten Reservationen. Das ist doch schonmal etwas.
Ein Ticket erlaubt noch lange keine Reise; Reservationen
Einen weiteren Zug (TGV) kann ich dann tatsächlich per Telefon reservieren. Ich muss das Ticket aber am Schalter abholen und bezahlen. Gut damit kann ich leben. Als ich am Schalter aber meine Fall-Nummer angebe, staunte die Beraterin nicht schlecht über den Preis (0 CHF) für die TGV-Reservation. Sie telefoniert “nach Bern” und es scheint da ein Missverständnis zu geben. Die Reservation ist dann doch etwas mehr als 0 CHF.
Es scheint alles geklappt zu haben, fehlt nur noch die Nachtzug Reservation für die Rückreise.
Und übrigens, ich möchte mit dem Fahrrad reisen.
Zum (hoffentlich) letzten Mal wage ich mich in die Schalterhalle der SBB in St.Gallen. Mit dabei die Reisedokumente und Fahrpläne der RhB und SBB. Die letzte Reservation klappt dann auch ordentlich schnell, ich bezahle und bedanke mich und lass in einer Randbemerkung noch fallen, dass ich mit dem Velo (eingepackt, in einer Tasche, siehe Bild unten) reisen werde. Das Herz der Reiseberaterin ist einen kurzen Moment stehen geblieben. Sie erklärt mir, dass der Transport nicht möglich sei und das in Nachtzügen sowieso nicht. Zum Glück habe ich das aber schon mit Berater 1, 3 und 4 abgeklärt. Sofern das Fahrrad eingepackt ist, gilt es als Gepäckstück und kann sogar in Nachtzügen mitgeführt werden. Mal sehen wie das rauskommt.
Ich bin 1. kein VBA-Hacker (und Fan) und 2. erinnert mich das so an eine Fake-Informatik-Unterricht-Aufgabe aus dem Jahr 1995. Aber weil man mit Office for Mac 2016 tatsächlich auch VBA programmieren kann, hab ichs versucht. Voila: das File gibt es hier zum Download (mit Original-Makro-Warnung beim Öffnen des Excel)
Es geht wieder weiter mit Velo. Eine Reise durch Europa, zu viert mit dem Papalagi, für die Planung haben wir eine Packliste für Velo-Touren erstellt. Vielleicht hilft das ja jemandem: